Mach ichs doch auch gleich, mal ein kleines Update:
Gestern waren wir zum ersten mal auf der Uni. Also nicht das erste mal physisch, sonder länger als 5 min. Natürlich hab ich wieder mal verschlafen und Kiwi is ohne mich hingegangen. Auf meinem Weg zum Treffpunkt habe ich mich wieder mal verlaufen (das ist gar nicht so schlecht wies es klingt: Ich lerne dabei gleich die Umgebung kennen und verlauf mich nachher nicht mehr so leicht ;-) ) Wollte eine junge Studentin fragen wohin ich muss, sie hat mir ein "Freshman, Freshman" entgegengeworfen und hat das weite gesucht. ... Habs dann auch so gefunden (war natürlich auch pünktlich, hab ja nur das gemeinsame Weggehen mit dem Kiwi verpennt)
Wir hatten dann einen "Orientierungs Vortrag". Es ging mehr um einen groben Überblick über die Uni und warum Niigata viel besser ist als Tokyo. (Hier die Hauptgründe: Ruhiger, bester Reis Japans, bester Sake Japans, frischestes Wasser Japans und keine Moskitos). Das mit den "Besser als" wurde natürlich nur immer unterschwellig kommuniziert ;-). Unterbrochen wurde dieser Vortrag von einem Beauftragten der Stadt der uns wieder das neue Recyclingsystem der Stadt nahe bringen sollte. Es nennt sich "Team minus 6 %" und hat als Logo ein gelbes Nashorn, ich hoff ich find das wo und kanns hier reinstellen, echt putzig.
Zwei Dinge sind an diesem System Kurios:
1. Der Vortrag den wir hier gehört haben war auf japanisch. Hätten wir im Alien Office nicht schon einen "übersetzten" Vortrag bekommen hätten wir uns aus den Bildern was zamreimen müssen
2. Ist es etwas eigenartig wenn die ganze Nation mit Gas kocht und mit Strom heizt, in nicht wärmeisolierten Häusern (Die Innenwände haben fast Aussentemperatur) und man durch perfektes Recycling versucht den C02 Ausstoss zu minimieren. Das ist ungefähr so wie wenn Opel meinen würde sie haben in ihren Autos das ABS perfektioniert, aber Bremse habens noch keine ...
Naja wird schon alles irgendwie werden, und wenn ich mal selbständig werden will gründ ich einfach ne Firma für Wärmedämmung in Japan, damit werd ich reich.
Am späten Nachmittag gabs dann einen Empfang für Gastprofessoren aus Taiwan, und diese Gelegenheit wurde genutzt von Seiten Prof. Hiroshi uns einzuladen und damit allen vorzustellen. Kurz gesagt, waren wir etwas deplatziert. Es ist etwas schwierig mit alt eingesessenen Professoren über ihre Thesen zu sprechen wenn man sich in der von ihnen behandelten Materie nicht genau auskennt. Präziser gesagt: Es kommt erst gar kein Gespräch zustande. Wir haben dann oberflächlich gestreift was uns interessiert und woran wir mal arbeiten wollen. Ich denke wir haben uns ganz solide geschlagen, auch viel über Österreich geredet und wie uns Japan gefällt. Ein Prof. wird im Herbst nach Wien kommen und auf meine Frage was ihn bei seinen vorherigen Wien besuchen am meisten gefallen hat meinte er: "Die Heurigen und der Weisswein" (Er lernt im übrigen ein bisschen Deutsch schon). Habe ihm dann die wichtigste Phrase: "Noch ein Achterl" mit auf den Weg gegeben als wir uns verabschiedet haben. Ich denke ich werde ihn im Herbst mal in Wien besuchen auf der Hauptuni, vielleicht mit einer Flasche Weisswein ;-)
Aber ansich war diese Einladung eine sehr interessante Erfahrung incl gutem Essen (rohen Fisch in allen Formen und Farben)
Weiter News:
Wir bekommen einen eigenen Schreibtisch an der Uni bei den Doktoranten. Der Sinn dahinter ist einerseits dass Kiwi und ich uns weiter mit MD - SImulationen (Konkret: H20 bei Frau Mizuki, anmerk. für den Kiwi ;-) ) austoben können und die Doktoranten ein bisschen gezwungen werden Englisch zu reden (Schreiben könnens ja, allein am Selbstvertrauen fehlt es noch) Also quasi ne Win Win Situation. Die Doktoranten scheinen alle sehr nett und ich versuch halt meine Vokabel jetzt so zu erweitern dass ein bisschen Small Talk möglich ist. (MD is ja gott sei Dank international ;-) ) Muss noch Bilderrahmen kaufen für die Fotos von Familie und Freundin für den Schreibtisch
Ich habe auch ersten Kontakt zu den Einheimschen hergestellt. Mein Nachbar im Haus ist auch Physiker aus Taiwan, ich habe mich nach dem Shogi Club erkundigt und habe einen Mahong Parlor gefunden. Wie Japaner darauf reagieren wenn sie mit der Tatsache dass ein Ausländer Spiele kennt und spielt die nicht mal von der Mehrheit der Japaner selbst gespielt wird, erfahrt ihr im nächsten Eintrag, da will ich meine Eindrücke über das Land und das Volk etwas zusammenfassen.
Jetzt geniesse ich mein Bier und meine Nudeln
bis dann
Freitag, 3. April 2009
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Gewöhn dich daran, dass Japaner dir nur schnell irgendwelche englischen Wörter hinschmeissen, und dann schnell aus Angst vor Englisch das weite suchen. Das ist typisch für sie.
AntwortenLöschenWieso hast du denn nicht in der "Weltsprache Mathematik" (*giggle*) mit ihm gesprochen?