Donnerstag, 16. April 2009

Kein Anschiss unter dieser Nummer

Hui fast ne Woche nix geschrieben, das wird sich jetzt ändern ;-)
Uni Technisch: Wir haben jetzt zugang zum Büro auch in der Nacht, unsere Karten wurde upgedatet und weil ja jetzt die erste richtige Woche fast vorbei ist kann ich ja ein paar Meinungen abgeben.

Japanisch 0: Wir haben jetzt 3 Lehrerinnen. Eine sehr gute, eine mittelmässige und eine ehere schlechtere ;-) Erinnert ihr euch noch an die Listening Übungen im Englischunterricht eurer Schulzeit ? Die Übungen wo arbeitslose Anglistik Studenten Texte und Phrase vorlesen in einem Tempo, dass niemals in Natura vorkommt ? Solche UE macht sie ;-) Allgemein macht mir japanisch aber schon viel Spass muss ich sagen, wir sind eine kleine Gruppe von 7 Austauschstudenten die eigentlich alle sehr begeistert sind. Wir sind die einzigen Europäer, ansonsten viele aus Süd ost Asien und eine aus Lateinamerika. (Letztere ist gerade etwas am verzweifeln weil sie mitbekommt dass sie NIRGENDS mit Englisch angenehm durchkommt.)

Convex Analysis:Ja die Analysis ... Die erste VO hat begonnen frei nach dem Sprichwort "Ist der Fettnapf noch so klein irgendwann fällt man doch hinein". In der Email des Prof. hat es geheissen wir sollen so gegen 16:25 in den Raum *E...* kommen. Wir waren 10 min zu früh da, wir dachten uns nix großartiges dabei, zogen unsere Schuhe aus und die Schlapfen an (ist hier an der Uni üblich nicht überall mit Strassenschuen herum zu latschen) und gingen rein. Rein ohne anzuklopfen, der Kiwi war zu schnell ;-) Also standen wir in einer Menge von knapp 10 Studenten und einem Prof. Er hat es aber ganz gelassen genommen, uns eingeladen sich hinzusetzen und der VO zu lauschen auch wenn sie in japanisch ist. Das ganze hat er aber so auschweifend formuliert dass die Msg auf einen 7 min Vortrag aufgeblasen wurde. Ergo ist Vo technisch nicht mehr viel passiert nachdem wir hineingekommen sind. Danach ging es weiter in einem anderen Raum wo unsere Convex Analysis Class stattfinden sollte und wir sollten schon mal vorgehen er komme gleich nach. Als er dann kam hatte er unsere Strassenschuhe mitgenommen (!! ich war zu dem Zeitpunkt schon etwas peinlich berüht). Wie die VO fachlich ist kann ich noch nicht beurteilen, da wir nur eine kurze Einführung über die Grundidee der Optimierungstheorie gehört haben. Dem ersten Eindruck nach bin ich mit der Vorbildung durch die Theorie VOs und Analysis aus Linz recht gut gerüstet denke ich.

Japanese Law Basics 2:
Hier werden wir etwas über das japanische Recht hören. Angefangen haben wir mit einem Blog über die Japanische Geschichte vorallem mit Blickpunkt Rechtsgeschichte. Insgesamt werden 5 Profs. die VO halten jeder mit einem anderen Spezialgebiet, es wird am Schluss ein Essay zum schreiben sein, dass dann beurteilt wird. Mehr kann ich über diese VO noch nicht sagen weil mehr allgemein geredet und vorgestellt wurde und wir mal ein Buch mitheimbekommen haben wo wir etwas lesen sollen.

International North / South Relations:
Diese VO war heute. Generell wird es um generelle Beziehungen zwischen Staate gehen, mit einem speziellen Blickpunkt auf die Süd Ost Asien Region. Als Prüfungsmodus wurde veranschlagt dass jeder einen Vortrag machen soll über ein Land und wir darüber nacher diskutieren. Weiters ist am Schluss ein Essay fällig. Auch hier leider noch keine weiteren Neuigkeiten weil nur vorgestellt wurde.

Allgemeins zur Uni:
Hier ist die erste Stunde in jedem Fach irgendwie eigenartig, aus der Sicht eines Europäers zmd. Ich bin es gewohnt von einer 2 Stunden Vo in der ersten Stunde: Prof kommt rein, stellt sich vor es wird das organisatorische wird ausgefeilscht und nach 20 min gehts fachlich los.
Hier wird erst einmal vorgestellt wer man ist, dass sie sich freuen dass wir da sind, den japanischen Kollegen Mut machen dass sie Englisch sprechen sollen ... etc. Die Vortragenden schaffen es irgendwie 2 Stunden zu füllen ohne konkret fachlich zu werden, Themen streifen ein bisschen Informationen bieten ja, aber richtig loslegen nicht. (Ausnahme war Convex Analysis dort hatte der Prof eine Präsentation mit und hat eine Motivation/Einführung gegeben). Daher kann ich leider noch nicht mehr über die VOs ansich sagen. Allgemein komm es mir ein bisschen so vor als würden wir hier die Personen sein die den örtlichen Studenten eine kleine Dosis Fremde geben. Erster Kontakt Englisch sprechen zu müssen bzw zu hören, sich ausserhalb gesellschaftlicher Normen zu bewegen ...etc . Nur scheint mir dass alles leider sehr halbgar. Ein kurzes Bsp: Heute in Asian Relations wurde gesagt dass die VO auf Englisch gehalten wird, und dann aber doch weils ja die erste Stunde ist, war es erlaubt fragen auch auf Japanisch zu stellen. Warum ? Bei fachlichen Dingen okay dem Verständnis wird es dienlich sein, aber doch nicht bei allgemeinen Themen. Es kommt mir vor als würde der Sprung ins kalte Wasser von Seiten der Prof. abzufedern versucht werden. In wie weit das Sinnvoll ist kann diskutiert werden. (Ich halte es für nicht sinnvoll, weil ne Sprache muss man sprechen und es wird nicht besser dadurch dass man halt hier wieder Ausnahmen macht. Es frisst einen ja keiner wenn man Fehler macht das gehört dazu und das is auch gut so)


Warum heisst dieser Entry eigentlich "Kein Anschiss unter dieser Nummer" wird der geneigte Leser sich jetzt fragen. Ganz einfach: Wir besitzen jetzt Handys ! Am Mi konnten wir unsere Alien Registration Card (So eine Art Personal Ausweis) abholen. Nur mit dieser Karte ist es uns möglich ein Prepaid Handy in Japan zu erwerben. Um 10 Uhr machte der Softbankladen auf und wir wurden um Punkt 10:00 von einem Herren bedient. Jetzt muss man sich diese Situation so vorstellen dass 2 Ausländer in einen Handyladen hineingehen und die Angestellten alle leicht die Miene verziehen. Wir haben dann gefragt ob Englisch okay ist, war er verneint hat. Wir haben uns trotzdem unbeirrt gesetzten und angefangen. (Das Mienenspiel des Herren war also: Normal{Bevor er uns gesehen hat} -> leicht beunruhigt{wir kommen hin und meinen wir wollen ein Handy} -> Freude{Die Hoffnung dass wir gehen weil er kein Englisch spricht} -> inneres zusammensacken{weil wir uns setzen} .
Die ganze Prozedur hat 2 Stunden gedauert, weil wir uns nicht vernünftig verständigen konnten aber wir haben es jetzt Schlussendlich doch geschafft ! Das Handy kostet uns 40 Euro und für 6 Monate wird es reichen.
Eigentlich wollten wir heute mit einem vom International Club Handy kaufen gehen, doch gestern lag es am Weg und wir wollten es selbst versuchen (was uns ja auch gelungen ist ;-) ) Daher beschwer ich mich auch nicht über die 2 Stunden Zeit, ja selber ausgesucht-

Ich für meinen Teil mach Schluss für heute und wünsch noch allein einen schönen Tag

Donnerstag, 9. April 2009

Heute war der erste Uni Tag, alles sehr komisch. "Japan from an outsiders point of view" ist ganz witzig, die Prof. schaut aus wie meine alte Deutschlehrerin, sie gibt sich auch so. 1 Stunde japanisch war .... naja, wenn man noch kein Buch hat und sie einem alles voreiert und man darfs nachsagen (by the way ich hasse alle japanischen Wörter die ein sh oder sch enthalten). Ich nehm mal an es wird besser ;-) Hausübung haben wir auch bekommen

Kurzzeitig war im Gespräch dass wir einen Intensiv Kurs Japanisch machen. Wäre zwar sehr gut wenn wir das machen würden, aber es würde zuviel Zeit in Anspruch nehmen (das wären allen 22 Stunden Japanisch in der Woche gewesen) und wir müssen auf 12 Stunden kommen für die Linzer Uni. Ganz ehrlich 22 Stunden nur japanisch is mir zuviel ;-) Vorallem wenn wir noch im Büro sitzen werden und ein bisschen mitarbeiten.

Ich mach jetzt mal HÜ und nacher gibts eine "Welcome Ceremony", ein Besuch bei einem Music Club und die Welcome Party vom Heim hier.

Endlich geht es los ! OSU !

Montag, 6. April 2009

tollkühne männer in ihren "fliegenden" kisten

Vor ein paar Tagen habe ich mir jetzt ein Fahrrad gekauft. Kostenpunkt 14 000 Yen, ca 100 Euro. Eine Investition die sich doch lohnt. Man beachte vorallem dieses Förstergrün ;-)

Räder hier sind so wie nach dem Krieg, keine Gangschaltung und einfach. Ich mag das, es gibt hier auch keine Unterscheidung zwischen Damen und Herren Räder wie es bei uns der Fall ist. Noch ein Wort zu Gängen: Es gibt sie, aber irgendwie will sie keiner. Auch ist die Größe der Räder für mich absolut ungenügend, aber hey für 6 Monate wirds schon reichen.

Auch hab ich jetzt hier ein Foto vom Heim von aussen mitgebracht, damit man mal das auch sieht.
AH und der Blog wurde um 200 px erweitert, so passen jetzt Fotos schöner rein.




Gute Nacht aus Niigata

Samstag, 4. April 2009

Mac Gyver Time !



Heute war ich noch in einem 100 Yen Shop. Wie der Name schon sagt, gibt es dort alles für 100 Yen (eigentlich sind es 105 Yen, wenn man die Steuer mitrechnet) Diverses Zeug gekauft, unter anderem Bilderrahmen für den Schreibtisch und 3 kleine Teppiche.

Die ich dann mit Klebeband in gutem alten Mac GyverStyle zu einem zusammengefügt habe. (Nein es gab keinen Größeren im Laden). Jetzt is der Boden nicht mehr so kalt ;-). Wichtig ist natürlich dabei sich selbst zu kommentieren wenn man soetwas macht, wie gut es nicht war dass man in der Schule aufgepasst hat und so weiter *lach* .

Des Weiteren habe ich jetzt endlich einen eleganten Weg gefunden eine Bildervorschau im Blog einzubauen, wird also ab jetzt immer von der Größe her passen.

*Edit* Weil mehrere Leute gefragt haben ob es mittlerweile wohnlich ist. Hier ist der "Beweis":



Freitag, 3. April 2009

Na wenns der Kiwi macht ...

Mach ichs doch auch gleich, mal ein kleines Update:

Gestern waren wir zum ersten mal auf der Uni. Also nicht das erste mal physisch, sonder länger als 5 min. Natürlich hab ich wieder mal verschlafen und Kiwi is ohne mich hingegangen. Auf meinem Weg zum Treffpunkt habe ich mich wieder mal verlaufen (das ist gar nicht so schlecht wies es klingt: Ich lerne dabei gleich die Umgebung kennen und verlauf mich nachher nicht mehr so leicht ;-) ) Wollte eine junge Studentin fragen wohin ich muss, sie hat mir ein "Freshman, Freshman" entgegengeworfen und hat das weite gesucht. ... Habs dann auch so gefunden (war natürlich auch pünktlich, hab ja nur das gemeinsame Weggehen mit dem Kiwi verpennt)

Wir hatten dann einen "Orientierungs Vortrag". Es ging mehr um einen groben Überblick über die Uni und warum Niigata viel besser ist als Tokyo. (Hier die Hauptgründe: Ruhiger, bester Reis Japans, bester Sake Japans, frischestes Wasser Japans und keine Moskitos). Das mit den "Besser als" wurde natürlich nur immer unterschwellig kommuniziert ;-). Unterbrochen wurde dieser Vortrag von einem Beauftragten der Stadt der uns wieder das neue Recyclingsystem der Stadt nahe bringen sollte. Es nennt sich "Team minus 6 %" und hat als Logo ein gelbes Nashorn, ich hoff ich find das wo und kanns hier reinstellen, echt putzig.

Zwei Dinge sind an diesem System Kurios:
1. Der Vortrag den wir hier gehört haben war auf japanisch. Hätten wir im Alien Office nicht schon einen "übersetzten" Vortrag bekommen hätten wir uns aus den Bildern was zamreimen müssen
2. Ist es etwas eigenartig wenn die ganze Nation mit Gas kocht und mit Strom heizt, in nicht wärmeisolierten Häusern (Die Innenwände haben fast Aussentemperatur) und man durch perfektes Recycling versucht den C02 Ausstoss zu minimieren. Das ist ungefähr so wie wenn Opel meinen würde sie haben in ihren Autos das ABS perfektioniert, aber Bremse habens noch keine ...

Naja wird schon alles irgendwie werden, und wenn ich mal selbständig werden will gründ ich einfach ne Firma für Wärmedämmung in Japan, damit werd ich reich.

Am späten Nachmittag gabs dann einen Empfang für Gastprofessoren aus Taiwan, und diese Gelegenheit wurde genutzt von Seiten Prof. Hiroshi uns einzuladen und damit allen vorzustellen. Kurz gesagt, waren wir etwas deplatziert. Es ist etwas schwierig mit alt eingesessenen Professoren über ihre Thesen zu sprechen wenn man sich in der von ihnen behandelten Materie nicht genau auskennt. Präziser gesagt: Es kommt erst gar kein Gespräch zustande. Wir haben dann oberflächlich gestreift was uns interessiert und woran wir mal arbeiten wollen. Ich denke wir haben uns ganz solide geschlagen, auch viel über Österreich geredet und wie uns Japan gefällt. Ein Prof. wird im Herbst nach Wien kommen und auf meine Frage was ihn bei seinen vorherigen Wien besuchen am meisten gefallen hat meinte er: "Die Heurigen und der Weisswein" (Er lernt im übrigen ein bisschen Deutsch schon). Habe ihm dann die wichtigste Phrase: "Noch ein Achterl" mit auf den Weg gegeben als wir uns verabschiedet haben. Ich denke ich werde ihn im Herbst mal in Wien besuchen auf der Hauptuni, vielleicht mit einer Flasche Weisswein ;-)
Aber ansich war diese Einladung eine sehr interessante Erfahrung incl gutem Essen (rohen Fisch in allen Formen und Farben)

Weiter News:
Wir bekommen einen eigenen Schreibtisch an der Uni bei den Doktoranten. Der Sinn dahinter ist einerseits dass Kiwi und ich uns weiter mit MD - SImulationen (Konkret: H20 bei Frau Mizuki, anmerk. für den Kiwi ;-) ) austoben können und die Doktoranten ein bisschen gezwungen werden Englisch zu reden (Schreiben könnens ja, allein am Selbstvertrauen fehlt es noch) Also quasi ne Win Win Situation. Die Doktoranten scheinen alle sehr nett und ich versuch halt meine Vokabel jetzt so zu erweitern dass ein bisschen Small Talk möglich ist. (MD is ja gott sei Dank international ;-) ) Muss noch Bilderrahmen kaufen für die Fotos von Familie und Freundin für den Schreibtisch

Ich habe auch ersten Kontakt zu den Einheimschen hergestellt. Mein Nachbar im Haus ist auch Physiker aus Taiwan, ich habe mich nach dem Shogi Club erkundigt und habe einen Mahong Parlor gefunden. Wie Japaner darauf reagieren wenn sie mit der Tatsache dass ein Ausländer Spiele kennt und spielt die nicht mal von der Mehrheit der Japaner selbst gespielt wird, erfahrt ihr im nächsten Eintrag, da will ich meine Eindrücke über das Land und das Volk etwas zusammenfassen.

Jetzt geniesse ich mein Bier und meine Nudeln
bis dann

Mittwoch, 1. April 2009

Home Sweet Home

Wir sind jetzt eingezogen und auch die Poster sind aufgehängt. Jetzt schaut es hier gleich viel mehr nach Zuhause aus und das ist gut. Prof. Hiroshi war so nett und ist mit uns gleich einkaufen gefahren damit wir das wichtigste zum Leben haben:
Glässer, Pfannen, Bettzeug ... etc. Natürlich haben wir es geschafft gleich die falsche Pfanne zu erwischen: Nicht Gas tauglich ! Also müssen wirs zurückbringen, macht aber nix.

Das Heim is an sich nicht schlecht nur leider in keinem "guten" Zustand. Nein einsturzgefährdet ist es nicht ;-) Auch Erdbeben sicher, aber die Farbe an der Wand fehlt teilweise schon (durch Klebebänder heruntergerissen), generell is der Anstrich eher alt ... etc. Dafür ist es billig. Sie hat leider auch das Manko, wie alle Japanischen Wohnungen die ich bis jetzt gesehen habe, dass die Fenster und Türen sehr schlecht wärme isoliert sind, das heisst es geht da ganz schön frisch her ;-) Kommt ja der Sommer, also is es egal.

Rechnung für Gas Wasser und Strom kommen extra, also hab ich schon mal den Stromzähler notiert dass ich hier ein bisschen den Überblick habe. Von den Nachbarn hab ich noch nicht viel gesehen, nur ein Koreaner der im ersten Eindruck in Ordnung aussieht, hab ich gesehen.

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meiner Bleibe und dem Umfeld. (Das Müllsystem verwirrt mich gerade aber das werd ich sicher auch noch lernen ;-) ) Die Leute sind alle sehr nett, Prof Hiroshi kümmert sich sehr gut um uns was will ich mehr

Wir gehen jetzt nacher noch was Essen. Heute wieder einige Formulare ausgefüllt, vielleicht finde ich ja Zeit um hier mal alles Zusammenzufassen.

Morgen gibts zum ersten mal Uni-Action, also dranbleiben !

Zum Abschluss dieses kurzen Eintrags noch ein 3 Fotos von dem Zimmer vor dem Einzug:
Bild1
Bild2
Bild3